Alle einig: Einbahnregelung in der Karl-Rolle-Straße muss aufgehoben werden

Veröffentlicht am 31.01.2016 in Verkehr

© Foto: Rottaler Anzeiger

PRESSEMITTEILUNG, 27.01.2016

Eggenfelden. Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Nebenzimmer der Sportgaststätte, als der SPD Ortsverein kürzlich zum Bürgerstammtisch einlud. Auf der Agenda stand die Einbahnregelung für die innere Karl-Rolle-Straße. Zahlreiche Anwohner hatten sich eingefunden und schilderten die aus ihrer Sicht negativen Erfahrungen mit der Einbahnregelung. Mit 3:6 Stimmen lehnte der Bauausschuss im November einen Antrag von Stadtrat Luibl auf Wiederöffnung für PKW ab. Diese Entscheidung ärgert viele Betroffene, da niemand aus dem Bauausschuss vor der Abstimmung das Gespräch mit ihnen suchte.

Stadtrat Martin Roiner erläuterte zunächst die Historie. So hatte der Bauausschuss im September 2013 beschlossen, die innere Karl-Rolle-Straße für den Verkehr von Westen her kommend, die bis dahin nur für LKW gesperrt war, auch für PKW zu sperren, um die Anwohner zu entlasten. Viele Anwohner deuteten dies als vorübergehende Maßnahme während diverser Bauarbeiten (erst PEKA-Gebäude, dann Wohnanlagen). Auch er habe damals dafür gestimmt, räumte er ein. Er sei aber zu dem Schluss gekommen, dass eine Regelung, für die es keine triftigen Gründe gäbe und die bei vielen Anwohnern zu großem Unmut führe, nicht beibehalten werden sollte. Deswegen habe er im November gemeinsam mit Karl Riedler und Helmuth Lugeder für die Wiederöffnung gestimmt.

Ein Anwohner berichtete, er habe eine Woche vor der Abstimmung im November ein Schreiben mit stichhaltigen Argumenten für eine Wiederöffnung an Bürgermeister Grubwinkler und die Mitglieder des Bauausschusses gerichtet. Man habe ihm seitens der Stadtverwaltung allerdings nicht geantwortet. Auch die anwesenden Bauausschussmitglieder Martin Roiner und Karl Riedler erklärten, sie hätten keine Kenntnis von diesem Schreiben. „Es wurde uns im Vorfeld der Bauausschusssitzung nicht zur Kenntnis gegeben.“ So dürfe aber seitens der Verwaltung nicht vorgegangen werden. „Wenn Bürger berechtigte Anliegen haben oder Argumente zu bedenken geben, dann müssen wir das rechtzeitig vorher bekommen.“

In dem Schreiben, das dem SPD-Ortsverein vorliegt, und in der weiteren Diskussion wurden hauptsächlich Gründe der Verkehrssicherheit angeführt, die für eine Wiederöffnung der inneren Karl-Rolle-Straße sprächen.

So sei der entscheidende Hauptkritikpunkt die gefährliche Abbiegesituation vom Christian-Sailer-Weg in die Landshuter Straße. Während sich die Karl-Rolle-Straße an der Sailer Freiheit weite und ein doppelspuriges Abbiegen sowie eine bessere Sicht in die Landshuter Straße ermögliche, komme es beim Einbiegen vom Christian-Sailer-Weg sowohl stadtauswärts wie stadteinwärts zu starken Sichtbehinderungen wegen in den Parkbuchten parkender Autos. Besonders Transporter verdeckten nahezu komplett die Sicht, so dass man sowohl beim Links- und Rechtsabbiegen direkt in die Fahrbahn einfahren müsse. Da der Verkehr in der Landshuter Straße nicht immer Tempo 50 einhalte, komme es nach Aussagen der Anwesenden öfters zu gefährlichen Situationen. Auch Radfahrer und Fußgänger seien leicht zu übersehen. Einzelne Diskutanten hielten es geradezu für ein Wunder, dass sich bis dato noch kein Unfall mit Personenschaden ereignete.

Diese schwierige Abbiegesituation führe insbesondere in Stoßzeiten zu einem langen Rückstau im Christian-Sailer-Weg bis über die abknickende Vorfahrt in die Karl-Rolle-Straße. Aufgrund parkender Autos in der Karl-Rolle-Straße und wegen der Tatsache, dass der Sailer-Weg in beiden Richtungen befahren werden könne und hier auch noch eine Parkerlaubnis seitens der Stadt für einen Sattelschlepper bestünde, komme es vor, dass plötzlich gar nichts mehr ginge. Der Rückstau führe dann direkt an der Terrasse der PEKA vorbei, was für die Bewohner eine enorme Lärm- und Abgasbelästigung bedeute.

Im Bauausschuss habe Amtsleiterin Petra Ullmann als wesentliche Gründe für die Sperrung die Entlastung der Anwohner in der inneren Karl-Rolle-Straße und die Verlagerung des LKW-Verkehrs auf die Kronwitter Straße angeführt. Stattdessen habe man jetzt einen neuen Brennpunkt geschaffen, der in der Gesamtbetrachtung schlimmer sei als die vorherige Situation, so lautete das einhellige Urteil aller anwesenden Bürger beim SPD-Stammtisch. Man war sich einig, dass die innere Karl-Rolle-Straße deswegen für PKW so schnell wie möglich wieder freigegeben werden müsse. Niemand verlange die Aufhebung des Durchfahrtsverbotes für LKW, auch der damalige Antrag von Stadtrat Luibl hatte nicht dieses Ziel, insofern sei das Argument bzgl. der LKW ebenfalls nicht schlüssig.

Ortsvorsitzender Benjamin Lettl und seine Stellvertreter Thomas Asböck und Cilly Saydl hielten die Aussage von Frau Ullmann für befremdlich, wonach auch die Polizei für die Fortführung der aktuellen Regelung plädiere. „Angesichts der ausgetauschten Argumente kann ich mir kaum vorstellen, dass die Polizei ernsthaft die Verkehrssicherheit einer vorgeblichen Entlastung nur weniger Anwohner unterordnet,“ so Asböck. 

Lettl sieht nun Bürgermeister Grubwinkler am Zug: „Im Wahlkampf haben alle betont, wie sehr ihnen die Meinung der Bürger am Herzen liege. Hier sind die meisten Betroffenen mit der Einbahnregelung erkennbar unzufrieden. Sie ist unsinnig und muss zurückgenommen werden. Ich appelliere an Herrn Grubwinkler, das Thema ein weiteres Mal auf die Tagesordnung des Bauausschusses zu setzen. Das der Stadt zugegangene Schreiben legt stichhaltige Argumente für die Rückkehr zur alten Regelung dar. Wir sehen dadurch für die Mitglieder des Bauausschusses eine neue Abstimmungsgrundlage gegeben. Und wir appellieren namentlich auch an Herrn Reinisch, Frau Haderer, Herrn Dr. Schmück, Herrn Schießl und Frau von Lösch, im Sinne der Bürger ihre Entscheidung zu ändern.“

Eggenfelden, 27.01.2016

Thomas Asböck,
stellv. Ortsvorsitzender / Öffentlichkeitsarbeit


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