Übergang Altenburg erhält 2018 Schranken

Veröffentlicht am 25.11.2017 in Verkehr
Freuten sich über die Besucherresonanz: von links SPD-Stadtratsfraktionssprecherin Renate Hebertinger, Christian Kubasch (Südostbayernbahn), MdL Bernhard Roos, Andrea Schmidt und Dirk Wunde (beide Südostbayernbahn) sowie SPD-Ortsvorsitzender Benjamin Lettl.


Vertreter der Südostbayernbahn stehen bei SPD-Infoveranstaltung Rede und Antwort – Sicherung verursacht jeweils Kosten von 850 000 Euro

Eggenfelden. Die Verbesserung der Sicherheit an den Bahnübergängen im Stadtgebiet ist schon seit einigen Jahren dem SPD-Ortsverein ein besonderes Anliegen. Bei einer Veranstaltung im Stadtsaal stand das Thema erneut auf der Tagesordnung – und stieß auf großes Interesse. Rund 50 Bürger waren gekommen, um zu erfahren, wann die nächsten Übergänge bald beschrankt werden.

(Ein Bericht des Rottaler Anzeiger, 25.11.2017)

Doch die Planungsmühlen mahlen langsam, wie SPD-Ortsvorsitzender Benjamin Lettl in seiner Begrüßung sagte. Alleine sieben Jahre habe es gedauert, bis nun endlich im ersten Halbjahr 2018 die Sicherung des Bahnübergangs Altenburg mittels Schranken in Angriff genommen wird. Lettl wollte in dieser Sache jedoch keinen "Schwarzen Peter" verteilen. Es müssten eben, wie er unterstrich, sehr viele beteiligte Stellen unter einen Hut gebracht und dann auch die erforderlichen und nicht unerheblichen finanziellen Mittel aufgebracht werden.

Rott am Wald muss noch warten

Bahnübergang Eggenfelden-Kronwitten

Der Übergang an der Kronwitter Straße soll als nächster aufgerüstet werden. Für diese Maßnahme hält die Stadt Mittel parat. Dafür müssen die Anwohner von Rott am Wald noch warten, bis sich an ihrem nur wenige hundert Meter westlich gelegenen Übergang ebenfalls etwas tut.


Rede und Antwort standen den Besuchern Vertreter der Südostbayernbahn (SOB), die nicht nur für den Schienenverkehr, sondern auch für die Planung der dafür notwendigen Infrastruktur verantwortlich ist. Dabei sei das Unternehmen jedoch auf entsprechende finanzielle Leistung der Deutschen Bahn, des Bundes und des Freistaates angewiesen. Bei Maßnahmen wie der Sicherung von Bahnübergängen sei auch noch die jeweilige Kommune in der Pflicht. Andrea Schmidt, Leiterin des Investitionsbereichs der SOB, Infrastrukturplaner Dirk Wunde und Infrastrukturleiter Christian Kubasch taten ihr Bestes, um die Situation aus ihrer Sicht darzulegen, doch ganz überzeugen konnten sie vor allem die Anwohner aus Rott am Wald nicht.

Dieser Bahnübergang sollte nämlich nach Ansicht der Anwohner baldmöglichst mit einer Schranke gesichert werden. Denn die Straße durch Rott am Wald werde von vielen Autofahrern aus Richtung Taufkirchen oder Kirchberg als "Umgehung" des Innenstadtverkehrs genutzt, wie mehrere Anwohner betonten. Entsprechend hoch sei das Verkehrsaufkommen am Bahnübergang, der außerdem durch seine ungünstige Positionierung Gefahrenpotenzial berge. Umso unverständlicher sei es deshalb, dass nicht für diesen Übergang, sondern für die Sicherung des Übergangs an der Kronwitter Straße in der Nähe des Bahnhofs Mittel im städtischen Haushalt vorgesehen seien. "Wir sind davon ausgegangen, dass Rott am Wald der nächste Übergang ist, der gesichert wird" – ein Vorwurf, der sich an den Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler richtete. Doch der konterte: Grubwinkler erinnerte an die lange Planungsphase der Sicherungsprojekte. Zumal sei der Beschluss, den Übergang im Zuge der Kronwitter Straße zuerst zu sichern, bereits vor seiner Zeit als Bürgermeister gefasst worden. Er könne sehr wohl die Sorgen der Anwohner nachvollziehen. Jedoch sei auch die Sicherung dieses Bahnübergangs auf Grund des angrenzenden Wohngebiets wichtig. Derzeit habe die Stadt vorbehaltlich der Haushaltsberatungen Rückstellungen für zwei Projekte eingeplant und "wir sind froh, wenn es jetzt bald losgeht mit der Maßnahme in Altenburg".

SPD-Stadtrat Martin Roiner regte an, nach einer pragmatischen Zwischenlösung für den Übergang Rott am Wald zu suchen, indem man die Lichtanlage verbessere. Denn gerade bei tiefstehender Sonne seien die Warnlampen nicht gut zu sehen. Dies könne schnell gefährlich werden. Christian Kubasch stellte klar, dass dies wegen der entsprechenden Vorschriften nicht möglich sei. Das wiederum bedauerte stellvertretender SPD-Ortsvorsitzender Thomas Asböck. Er sei in dem Zug gesessen, der in den letzten tödlichen Unfall auf der Strecke vor zwei Jahren verwickelt war. Für ihn steht fest: "Jeder Unfall an einem Bahnübergang ist einer zu viel."

Christian Kubasch stellte klar, dass ihm jeder aufgelassene Bahnübergang der liebste sei. Alleine entlang der Rottal-Bahn gäbe es 140 größere und kleinere Übergänge – davon seien jedoch nur 46 mit Schranken gesichert. Eine entsprechende Sicherung schlage mit Kosten von rund 850000 Euro zu Buche. Die drei ungesicherten Übergänge in Eggenfelden würden auch die Stadt mit hohen Kosten belasten. Doch es gibt noch ein anderes Problem: "Wir müssen in Eggenfelden zunächst ein Stellwerk erneuern, bevor wir die Übergänge angehen können – und das kostet Millionen, die wir derzeit nicht haben", gestand Kubasch offen ein. Er könne und wolle deshalb keine unerfüllbaren Versprechen machen.

Planungen schon jetzt vorantreiben

Diese Haltung unterstützte Benjamin Lettl: "Es hilft nichts, jetzt Dinge in Aussicht zu stellen, die nicht geleistet werden können". Doch er war sich auch mit den Bahnvertretern einig, dass man die Planungen schon jetzt vorantreiben müsse, denn: "Wenn dann Geld da ist, kann man es auch gleich ausgeben."

Landtagsabgeordneter Bernhard Roos (SPD), Verkehrsexperte seiner Fraktion, bedauerte, dass der Freistaat in den vergangenen Jahren zu große Einsparungen bei den Planungsbehörden angeordnet habe. Jetzt fehle das Personal, um auch Planungen an den Schienenwegen mit der gebotenen Geschwindigkeit durchzuführen. Hier müsse sich etwas tun, denn: "Die öffentliche Hand ist in der Pflicht, dazu beizutragen, Unfälle zu verhindern", so der Abgeordnete. Er wolle sich auch in Zukunft für die Verbesserung der Situation an der Rottal-Bahn stark machen.

Christian Kubasch appellierte an die Verkehrsteilnehmer, sich der Gefahren an jeder Kreuzung von Straßen- und Schienenwegen bewusst zu sein: "Wir müssen schon den Kindern in der Verkehrserziehung beibringen, dass man hier aufpassen muss, ganz egal, ob es eine Schranke gibt oder nicht." − hl


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